Im September 2021 haben wir darüber berichtet, wieso die Anpassung der Abtreibungsgesetze nicht nur für Amerikaner:innen von grosser Bedeutung sein wird. Leider haben wir in den letzten 150 Jahren gesehen, wie einflussreich Entscheidungen der USA für den Rest der Welt sind. Wir sehen es aktuell auch hinsichtlich verschiedener Kriege. Davon abgesehen ist am Mittwoch, 24. Januar, eine neue Studie erschienen, welche versucht hat, herauszufinden, wie viele Schwangerschaften seit der Anpassung der föderalen Gesetzeslage aufgrund Vergewaltigungen resultierten und nicht abgebrochen werden durften.
In 14 der 50 US-Staaten gibt es ein absolutes Abtreibungsverbot, neun davon erlauben keine Ausnahmen im Falle von Vergewaltigungen. Laut JAMA Internal Medicine sollen mehr als 64’000 Schwangerschaften zwischen Juli 2022 und Januar 2024 in diesen 14 US Staaten aufgrund Vergewaltigungen resultiert haben. Davon sollen nur 5’500 in den fünf Staaten mit Ausnahme-Klausel entstanden sein und rund 59’000 in Staaten ohne solche Klausel. Weiter wurde berechnet, dass mehr als 26’000 alleine in Texas stattgefunden haben sollen.
Wie bereits thematisiert, ist das Berechnen von Statistiken im Zusammenhang mit Vergewaltigungen unglaublich schwer. Die Stigmatisierung der Opfer sowie die gesellschaftliche Haltung im Bezug auf Anzeigen lässt weiterhin wenig Raum für die Bewältigung und den richtigen Umgang mit diesem Thema.
Die Autor:innen der oben genannten Statistik haben verschiedene föderale Quellen herbeigezogen, um zu versuchen, eine möglichst genaue Schätzung aufzustellen. Dabei gibt es immer Faktoren, welche nicht berücksichtigt werden oder werden können. Dennoch zeigt diese Studie etwas ganz klar: Die Schwangerschaften im Zusammenhang mit Vergewaltigungen sind drastisch gestiegen. Die Folgen für Frauen, das Pflegesystem und die Kinder, die aus diesen Schwangerschaften hervorgehen, werden sich erst in den nächsten Jahrzehnten zeigen.
28. Januar 2024
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