Text und Film von Fabio Stecher
Die Welt von Sam verändert sich rapide, als er sich in einer manischen Phase befindet und von allen, die ihm nahestehen, verlassen wird. Er lässt sich von seiner Krankheit leiten, bis er merkt, dass er sich auf der Suche nach der Freiheit sein eigenes Gefängnis geschaffen hat.
Als ich ihn zum ersten Mal traf, sass Sam auf seinem Stuhl und spielte unglaublich schöne Gitarrenriffs. Ich war sofort fasziniert von ihm, seiner Ausstrahlung und seinem Talent. Manchmal sass Sam tagelang zu Hause und verbrachte seine Zeit damit, sich das Spielen verschiedenster Instrumente anzueignen. Ich ermutigte ihn dazu, sich mehr Gedanken über seine Musik und den daraus resultierenden Möglichkeiten zu machen, merkte aber schnell, dass dies eine schier unmögliche Aufgabe war. Erst später wurde ich auf die bipolare Störung von Sam aufmerksam gemacht.
Ich versuchte mich in Sams Realität zu versetzen – unglaublich, die Herausforderungen, die Sam, seine Familie und seine Freunde tagtäglich bewältigen müssen. Diese Gedanken und die gemeinsame Zeit brachten mich auf die Idee einen Film über Sam und seine lähmende psychische Krankheit zu drehen, um somit Sams Gefühlswelt für einen kleinen Augenblick einzufangen und an die Aussenwelt zu bringen.
Die meisten von uns werden früher oder später in ihrem Leben mit dem Thema physischer Krankheiten konfrontiert. Sei es bei sich selbst, bei Personen im eignen Umfeld oder bei Bekannten. Psychisch Krankheiten begleiten unser Leben. Wenn man sich nicht mittendrin befindet, ist es nur schwer vorstellbar, wie sich eine solche Diagnose anfühlen mag. Der Kurzfilm «SAMS MANIA» soll den Zuschauenden die Gefühlswelt der Betroffenen näherbringen.
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25. Januar 2024