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Missverständnis Dankbarkeit

Dankbarkeit heisst nicht, keine Kritik äussern zu dürfen. Uns geht es gut, die Schweiz ist toll, sicher, reich, frei. Sie ist offen, modern, vielseitig. Aber die Schweiz kann auch anders. Die Schweiz ist fremdenfeindlich, gierig. Sie ist stur, verklemmt, tüpflischisserisch. Trotzdem, uns geht es verdammt gut!

Von Sina Schmid

Wir sollen an allen Ecken im Leben dankbar und kritisch sein. Das kritische Denken hat es uns ermöglicht, an einen Punkt zu kommen, wo Dankbarkeit gerechtfertigt scheint. Auch ganz persönlich, unabhängig von Staat und Wohnort, müssen wir dankbar werden. 

Beispiel: Lied von J. Cole, «Love Yourz». Der Mann singt von Gier und Dankbarkeit, davon dass wir uns bewusst sein müssen, dass es immer jemanden geben wird der mehr hat als wir selbst. Trotzdem müssen wir dankbar sein für das, was wir haben. Wir müssen uns bewusst sein, dass alles was wir haben ein Geschenk ist. Wir leben hier im Überfluss. Dennoch sollten wir kritisch bleiben und Dinge hinterfragen.

Als Menschen neigen wir immer zu Extremen. Entweder wollen wir zu viel oder zu wenig. Es scheint schwierig eine Balance in diesem Wirrwarr zu finden. Zufrieden sein und trotzdem weiterkommen wollen.

Zusätzlich scheinen einige Zielstrebigkeit mit Gier zu verwechseln. «Immer mehr» ist schlecht, weil Mensch schnell der Gier verfällt. «Immer weiter» jedoch ist gut. Wir müssen uns weiterentwickeln, sonst bleiben wir, wie gesagt, stehen. Stillstand ist in gewissen Momenten gut, wenn alles zu viel ist brauchen wir einen Moment Ruhe. Aber Stillstehen sollte man nie zu lange, sonst füllt sich das Becken des Lebens und wir ertrinken (sehr morbide, aber es stimmt). 

Dankbar sein, aber trotzdem weiter machen wollen, ambitioniert sein, aber nicht gierig werden, lieben aber nicht etwas oder jemandem verfallen – wir sind gefordert.

Kritisches Denken ist wichtig und wird uns heute früh gelehrt. Ob in Schulen oder im Internet, Hinterfragen wird gefördert. Leider ist es Fluch und Segen zugleich. Nicht naiv sein, sich den Tatsachen stellen, ohne sie schön zu reden. Realistisch bleiben.

Denn Realität ist: Uns scheint es gesamtgesellschaftlich an Zufriedenheit und Dankbarkeit zu fehlen. Also, besinnen wir uns, realisieren wir was wir haben, sind dankbar und zufrieden, geniessen unser Leben und machen weiter, in der Hoffnung zufrieden zu bleiben, ohne Stillstand.

Kleines 1×1 der Dankbarkeit

Dankbarkeit bedeutet auch Bewusstsein. Dem bewusst werden, was wir haben. Am besten gelingt dies mit einer kleinen Übung. Die übrigens, durch mehrere Studien bewiesen, nicht nur einfach schön ist, sondern eine krasse Auswirkung auf Psyche und Körper hat. Jeden Morgen und jeden Abend werden drei Dinge auf Papier geschrieben, für die man dankbar ist. Anschliessend laut vorlesen und sich verinnerlichen. That’s it.

Damits noch etwas leichter von der Hand geht, verlosen wir vier «Some Lines a day» 5-Jahres-Notizbücher von Leuchtturm1917. Die 365 Seiten im Buch stehen für die 365 Tage eines Jahres. Jede Seite ist nochmals unterteilt in fünf untereinander angeordnete Blankofelder, die Platz für Dankbarkeit bieten.

Wenn du so eins haben möchtest, schick uns ein Mail mit deiner ersten Dankbarkeitsnotiz an redaktion@akutmag.ch

Bild von Leuchtturm1917

13. November 2020

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