Mauritius kennen wir als die Honeymoon-Destination schlechthin. Pärchen posieren an malerischen Sandstränden, spazieren in Hochzeitskleidern dem Meer entlang und setzen ihre Trauringe im Sand gekonnt in Szene – ein Happily-Ever-After, wie wir es aus dem Buche kennen. Für romantische Getaways ist Mauritius bekannt und enttäuscht an dieser Front auch kein bisschen. Für was es jedoch ebenfalls bekannt sein sollte: Geschichte, Kultur und Menschen der kleinen Insel. Wir haben uns genau diese Dinge vor Ort genauer angeschaut.
In erster Linie kennt man die Insel wegen ihrer natürlichen Schönheit. Sie wird oft als touristische Insel von Weltrang bezeichnet. Die Insel hat aber noch viel mehr zu bieten als schöne Strände und atemberaubend blaue Lagunen. Die Wirtschaft auf Mauritius hat sich erfolgreich aus der Falle der niedrigen Einkommen befreit und ist heute eines der wirtschaftlich gesündesten Länder Afrikas. «Die Herausforderungen waren riesig», erzählt ein Local. Heute, vierundfünfzig Jahre nach der Unabhängigkeit, ist es der Insel gelungen, sich zu einer breit gefächerten Wirtschaft zu entwickeln, die einen Strukturwandel in die richtige Richtung durchlaufen hat.
Die Mischung aus verschiedenen Kulturen macht’s aus
Da die Vorfahren der heutigen Bewohner:innen aus verschiedenen Teilen der Welt stammen, ist Mauritius voller kultureller Vielfalt, die sich in Literatur, Food, Musik, lokalem Kunsthandwerk, Religion und Tradition zeigt. Das kulturelle Erbe steht für die Geschichte, die Identität, die Verbundenheit mit der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft. Die ersten Bewohner:innen der Insel kamen unter sehr unterschiedlichen Umständen nach Mauritius, einige als freie Siedler:innen, andere als Sklav:innen und Vertragsarbeiter:innen und wieder andere als Verwaltungsbeamt:innen.
Eine Moschee wird direkt neben dem mauritischen «China-Town» gebaut? Kein Problem! Hier geben alle allen Raum, um die eigene Kultur oder Religion auszuleben. So, wie es eben sein sollte.
Küche und Kultur
Die mauritische Küche ist eine gelungene Mischung aus afrikanischer, indischer, chinesischer, asiatischer und europäischer Küche – ein Schmelztiegel der Aromen. Diese kulinarischen Traditionen sind vom reichen Kulturerbe und der weltoffenen Kultur inspiriert. Die verschiedenen Aromen aus den unterschiedlichen Küchen werden hier so richtig zelebriert. Sie sind zwar beeinflusst von anderen Ländern, sind aber einzigartig für die mauritische Kultur.
Das ikonische mauritische Street-Food das «Dhal Puri» ist ein Gericht indischer Herkunft, das von allen gerne gegessen wird. Auf einer Food-Tour durch die Strassen und Gassen der Hauptstadt Port Louis durfte ich in den Genuss des Gerichts kommen – eine Art Fladenbrot, gefüllt oder serviert zu Currys und Eintöpfen. Das traditionelle mauritische Biryani, ein Reisgericht, das ursprünglich aus dem Iran stammt, wird hingegen bei muslimischen Festen gerne gegessen. Food ist ein grosser Verbindungspunkt der verschiedenen Kulturen.
Mauritius verfügt auch über zwei nationale Kulturerbestätten, die in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen wurden, nämlich das «Aapravasi Ghat», ein Lager, das 1834 für knapp 450’000 Menschen als Zwischenstation diente, die nach der Abschaffung der Sklaverei die Sklav:innen ersetzen sollten und die Kulturlandschaft «Le Morne», eine von Sklav:innen gegründete Ortschaft im Süden von Mauritius.
Die Menschen der Insel
Es sind die Menschen in Mauritius, die die Insel schlussendlich zu dem machen, was sie ist. «In Anbetracht der Tatsache, dass das Land über keine natürlichen Ressourcen verfügt, ist unser grösstes Kapital die mauritische Nation, unser Volk», erzählt eine Bewohnerin der Insel. Im Laufe der Jahre hat sich Mauritius einen soliden Ruf für den sozialen Zusammenhalt, die soziale Harmonie, des Friedens und der Einigkeit erarbeitet. Die reiche ethnische Vielfalt und Akzeptanz gegenüber den Mitmenschen bildet die Grundlage für die Bewahrung des multikulturellen Erbes mit seinen verschiedenen Religionen, Traditionen und Bräuchen.
Mit einer mauritischen Bewohnerin habe ich über den gegenseitigen Support der Menschen und die letzen zwei schwierigen Jahre gesprochen: «Mauritius ist eine integrative und gerechte Nation, in der Menschen verschiedener Religionen und kultureller Überzeugungen wie Hindus, Muslim:innen, Kreol:innen, Chines:innen und Europäer:innen in Einheit leben. Vor zwei Jahren wurde Mauritius, wie fast alle Länder der Welt, von der Pandemie nicht verschont, aber die von den Mauritier:innen gezeigte Solidarität war beispielhaft, inspirierend und ein echter Test für unsere Widerstandsfähigkeit und Härte im Angesicht von Widrigkeiten. Die Mauritier:innen haben bewiesen, dass sie in der Lage sind, sich in Krisenzeiten anzupassen, dass sie geeint, konzentriert und wachsam sind und dass sie den Bedrohungen durch die Pandemie mit bemerkenswerter Widerstandsfähigkeit begegnen können. Die Insel steht noch vor immensen Herausforderungen, aber die Fähigkeit, unsere Probleme auf möglichst nachhaltige Weise zu lösen und Schwierigkeiten zu überwinden, darf nicht unterschätzt werden.»
3 Hotels plus Aktivitäten für den perfekten Trip nach Mauritius, mit Tipps von Vanessa:
Die Reise: Der perfekte Flug
Ein langer Flug ist hektisch und anstrengend genug, wenn man dann noch irgendwo ein Layover hat, wird es schnell mühsam. Edelweiss bietet einen Direktflug von Zürich nach Mauritius, damit die Ferien schon ein bisschen entspannter beginnen können. Plus; das Brot an Board war einfach heavenly.
Für das entspannte und dreamy Inselleben: Four Seasons at Anahita
Wir starten strong. Wer sich so richtig etwas gönnen will und ein bisschen Eat, Pray, Love-Vibes braucht, dem oder der empfehle ich eine Nacht in einer Villa des Four Seasons Anahita. Das Resort hat ein sofortiges Gefühl der Ruhe bei mir ausgelöst. Der Sound der Natur und das Indoor-Outdoor Konzept, haben mich in eine Art Traumzustand versetzt. Die Insel «Ile aux Cerf» mit dem exklusiven Strand, der nur mit dem Boot erreichbar ist und nur den Hotelgästen zur Verfügung steht, ist auch ein absoluter Traum.
Für Verträumte und Kulinarik-Begeisterte: Beachcomber Trou aux Biches
Eins vorweg; der Sonnenuntergang – wow! Dem Sonnenuntergang vom Strand aus zuzusehen, ist definitiv ein Muss, an das gleich ein tolles Dinner angehängt werden kann. Im Hotel habt ihr die Auswahl aus sechs hoteleigenen Restaurants, was das Beachcomber Trou aux Biches zum Hotel mit der grössten kulinarischen Auswahl auf Mauritius macht. Auch für Honeymooners ist das Hotel ein wahres Paradies, das alles für idyllische und unvergessliche Flitterwochen bietet.
Für einen abwechslungsreichen Urlaub: Heritage Awali
Das Hotelgelände fühlte sich fast schon ein wie ein kleines Dorf an. Mit zwei Hotels, einem Chateau und einem ganzen Naturreservat, bleiben keine Wünsche offen. Das Heritage Awali sowie das Schwesterhotel Heritage Le Telfair, hosten auch oft spannende Events. Das nächste Highlight wird die nachhaltige kulinarische Woche mit dem mit zwei grünen Michelin-Sternen ausgezeichneten Küchenchef, Christian Têtedoie. Wer es gerne ein bisschen ruhiger hat kann sich beim Sunset Yoga mit Blick über den Golfplatz vom Alltag erholen und die Schönheit der mauritischen Natur geniessen.
Bei einem Besuch auf Mauritius kann man sich auch an einer Auswahl aus fast 200 Aktivitäten, Attraktionen und Sehenswürdigkeiten bedienen. Von eher traditionellen Museen, Parks und Naturschutzgebieten bis hin zu extremen Aktivitäten, Kreuzfahrten oder Inselausflügen. Es gibt also für jede:n etwas zu entdecken. Der kulturelle Mix, die atemberaubende Natur und die herzlichen Menschen machen Mauritius zu einer Destination voller Überraschungen. Auskunft und Unterstützung bei eurem Mauritius-Trip bietet euch MTPA (Mauritius Tourism Promotion Authority).
20. Juli 2022