«Du hast dich verändert», diesen Satz von jemandem zu hören hat oft einen bitteren Beigeschmack. Die Art wie diese Aussage gebraucht wird, zieht einen als Person oft ins Negative. «Du hast dich verändert» oder «Du bist nicht mehr wie früher» heisst aber ganz und gar nichts Schlechtes – im Gegenteil. Sich zu verändern hat mit viel Stärke zu tun.
Es braucht Mut, sich in das Ungewisse zu stürzen, Stärke sich nicht gegen die Veränderung zu sträuben und Willen sich vor anderen nicht zu verstellen, nur um ihnen zu gefallen. Es ist vielmehr als nur andere Interessen zu entwickeln, es geht darum, sich selber kennenzulernen.
Niemand kommt auf die Welt, mit dem Wissen was und wie er oder sie als Person sein möchte. Das Alter, der Job, das Umfeld und natürlich auch die digitale Welt verändert uns. Wir entdecken, probieren und entscheiden – das ein ganzes Leben lang. Deswegen halte ich auch vom Ausdruck «Für immer» nichts. Denn wie wir alle wissen: nichts ist für immer.
Sich zu verändern bedeutet auch Verluste in Kauf zu nehmen, um neue Gewinne machen zu können. Wir entwickeln uns und manchmal entfernen wir uns durch diese Entwicklung von Menschen und Interessen. Daran ist nichts falsch, auch wenn einem die anderen oft das Gefühl geben und diesen Wandel kritisieren. Doch am Ende des Tages erschaffen wir etwas, für das sich die Kritik lohnt. Nicht alle haben die Balls, kritisiert zu werden.
Ich war zwar nie grosser Fan von Veränderungen in meinem Leben. Zu sehr beunruhigt mich das Ungewisse. Und damit bin ich sicher nicht alleine. Doch Veränderungen an mir habe ich immer gefeiert. Denn das bedeutet ich wachse und gedeihe in eine neue, bessere Version von mir selber und das ist doch das beste überhaupt.
In den letzten zwei Jahren habe ich mich enorm verändert. Ich weiss was ich will, kann und wohin ich gehen möchte. Die meisten Tage zumindest. Doch das brachte auch einige unschöne Erkenntnisse mit sich. Ich entwickelte mich weiter, doch irgendwie wurde ich das Gefühl nicht los, etwas Falsches zu tun. Das Schwierige wenn das Umfeld nicht mit den eigenen Veränderungen mitzieht, ist diese seltsame aber unausweichliche Distanz, die sich immer mehr einschleicht. Anfangs schmerzt sie, doch sie ist wichtig für das persönlich Wachstum. Denn Wege müssen sich trennen, damit neue entstehen können.
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