Als Donald Trump 2016 zum 45. US-Präsidenten gewählt wurde, stand die Welt kurz still. Unglauben, Unsicherheit und Verwirrung plagte einen grossen Teil der Weltbevölkerung. Sexistische Parolen, illegale Tätigkeiten und rassistisches Gedankengut waren nicht genug, um Trump zu stoppen.
Es folgten vier turbulente Jahre für die ganze Welt. Entscheidungen, Aussagen, Termine, Staatsbesuche – alles rund um Trump wurde beleuchtet. Doch trotz allem, was wir über Donald Trump wissen, mehrere Verurteilungen im Zusammenhang mit sexueller Gewalt und Betrugsfällen, sowie aktuell laufenden Anklagen wegen Wahlmanipulation und Finanzbetrug, ist sein Einfluss nicht kleiner, sondern immer grösser geworden. Selbst nach dem «Sturm auf das Kapitol» am 6. Januar 2021, bei dem fünf Personen ums Leben kamen und für den Trump mitverantwortlich gemacht wurde, blieben ihm seine Anhänger:innen treu.
Sein Einfluss auf das amerikanische Volk ist mitterweile auch auf internationale Politiker:innen, Sicherheitsexpert:innen sowie Wirtschafter:innen übergeschwappt. Der «Trump-Faktor» beschreibt nationale sowie internationale Entscheidungen, die (unter anderem) im Hinblick auf eine Wiederwahl Trumps gefällt werden.
So machen beispielsweise Aussagen des Ex-US-Präsidenten angesichts des aktuellen Krieges in der Ukraine und der NATO (North Atlantic Treaty Organisation) Runden. In einer Ansprache ermutige er «[Russland] das zu tun, was auch immer zur Hölle sie wollen» – die USA solle nicht länger Weltpolizei spielen. Gleichzeitig spielt er mit dem Gedanken eines Austritts der USA aus dem NATO Verteidigungsbündnis.
Doch nebst aktuellen sicherheitspolitischen Bedenken, sind es nun auch soziologische und wirtschaftliche Probleme, die Expert:innen Sorgen bereiten. Beispielsweise fielen chinesische Aktien nach der Veröffentlichung der Vorwahlergebnisse in Iowa, bei welchen Trump als Sieger herausgeht, um zwei Prozent. Diese massgebeneden und direkt nachvollziehbaren Auswirkungen auf die Wirtschaft sind besorgniserregend.
Die Folgen der Entscheidungen während seiner Amtszeit, sowie seiner neuen Wahlversprechen, reichen weit über seine Zeit als Präsident und die US-Landesgrenzen hinaus. Der Abzug der US-Amerikanischen Truppen aus Afghanistan im Sommer 2021, der in seiner Amtszeit entschieden wurde, ist bis heute nicht vollumfänglich verarbeitet.
Gleichzeitig stellt sich die Frage, was seine Wiederwahl für weitere multinationale Friedensförderungsmissionen, unter anderem in Europa, bedeuten würde. Ein Abzug der US-Truppen aus dem Kosovo würde die Stabilität und Sicherheit des Landes, aber auch des Balkans direkt beeinflussen.
Bis zu den Wahlen in den USA und auch danach wütet Trump und der «Trump-Faktor» weiter. Der Rest der Welt kann und soll bangen und überlegen beginnen, wie wir unsere sicherheitspolitischen und wirtschaftlichen Abhängigkeiten in Zukunft besser gestalten können.
04. März 2024