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5 Mudras für mehr Gelassenheit, Kraft, Erfolg, Klarheit und Freude 

Wir tragen ständig ein machtvolles Werkzeug mit uns herum, was die Kraft hat, unsere vitale Energie frei fliessen zu lassen. Wenn wir die faszinierenden Handgesten aus dem Yoga, genannt Mudras, nun tatsächlich regelmässig praktizieren, dürfen wir Wundervolles erwarten: Ein kleiner Guide.

Von Janine Friedrich

Mudras sind uralt und werden schon seit Tausenden von Jahren verwendet. Ihr Ursprung kann bis zu den alten vedischen Schriften zurückverfolgt werden. Vor allem in Indien, Tibet, Nepal und anderen asiatischen Ländern, sind sie ein integraler Bestandteil verschiedener religiöser, kultureller oder spiritueller Praktiken. Die Fingerhaltungen, die beim Yoga, bei der Meditation, in rituellen Zeremonien  oder auch innerhalb ayurvedischer Heilkunde genutzt werden, aktivieren nicht nur unseren natürlichen Energiefluss, sondern helfen auch dabei, unsere Entspannung zu fördern und unser allgemeines Wohlbefinden zu verbessern. Da Mudras als Verbindungspunkte zwischen unserem individuellen und dem kosmischen Bewusstsein gelten, ermöglichen sie uns eine tiefgehende Kommunikation mit unserem Selbst und lassen uns einen höheren Seinszustand erreichen. 

Darüber hinaus haben bestimmte Mudras eine wohltuende Wirkung auf bestimmte Körperteile und Organsysteme, indem sie bestimmte Akupunkturpunkte und Energiebahnen stimulieren und harmonisieren. Indem wir die Finger in bestimmten Kombinationen halten, können wir den Fluss der  Lebensenergie ausgleichen und eine innere Balance herstellen. Jeder einzelne Finger unserer Hände repräsentiert dabei verschiedene Elemente, Chakren und Meridiane: Unser Daumen steht für Feuer und das Solarplexus-Chakra; ihm ist der Lungenmeridian zugeordnet. Unserem Zeigefinger ist das Element Luft, das Herz-Chakra und der Dickdarmmeridian zugeordnet. Der Mittelfinger steht für Raum oder Äther, das Hals-Chakra und den Perikard-Meridian. Der Ringfinger ist mit dem Element Erde, dem Wurzel-Chakra und dem Dreifach-Erwärmer-Meridian verbunden. Für den kleinen Finger bleibt das Element Wasser, das Sakral-Chakra sowie der Dünndarm-Meridian. Im Allgemeinen lässt sich sagen, dass Mudras mit nach unten gerichteten Handflächen verankernd und erdend wirken, während uns Mudras mit nach oben gerichteten Handflächen empfänglich machen für Inspirationen aus einer höheren Quelle. 

Im Nachfolgenden sind fünf ausgewählte Mudras mit unterschiedlichen Wirkungen erklärt. Es gibt natürlich noch viele weitere. Probiere die hier aufgeführten Handgesten am besten einfach aus, indem du sie für einige Minuten lang hältst. Lass dich dann in deiner täglichen Praxis intuitiv leiten und spüre in dich hinein, welches Mudra du gerade brauchst, um deine Lebensenergie fliessen zu lassen und dein Wohlbefinden auf körperlicher, geistiger und emotionaler Ebene zu steigern.

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1. Dhyana Mudra für innere Ruhe und Gelassenheit

Mit diesem Mudra zentriert man die Einheit von Körper, Geist und Seele: die Sinne werden nach innen gerichtet und es wird ein Zustand tiefer innerer Ruhe und Gelassenheit erreicht. Die Handgeste hilft dabei, äussere Ablenkungen zu minimieren und beruhigt das Nervensystem. Sie wird oft innerhalb von Meditationspraktiken verwendet, um eine bessere Verbindung zu sich selbst herzustellen und die spirituelle Erfahrung zu intensivieren. 

Ausführung: Die Hände werden nach oben gerichtet in den Schoss gelegt. Dabei ruht die rechte Hand über der linken Hand und die Daumen beider Hände berühren sich leicht, um einen Kreis zu bilden. Es ist unbedingt auf eine gerade Sitzrichtung mit gestreckter Wirbelsäule zu achten, um die Energie frei fliessen zu lassen.

2. Ganesha Mudra für Kraft und Entschlossenheit

Dieses Mudra hilft uns dabei, Hindernisse im Leben zu überwinden und mit Kraft, Mut und Entschlossenheit vorwärtszukommen. Mit dieser Handgeste aktivieren wir eine Energie, die es uns ermöglicht, unsere eigene Dualität besser zu integrieren. Besonders in Momenten der Herausforderung oder der Unsicherheit, schützt und stabilisiert uns das Ganesha Mudra und stärkt unser Selbstvertrauen.

Ausführung: Die Hände werden auf Höhe des Herzens übereinander gelegt, wobei die rechte Hand unten ist und ihr Handrücken vom Körper weg zeigt. Der Handrücken der linken Hand zeigt zum Körper hin. Nun lässt man die Hände etwas übereinander rutschen, bis sich die Finger verhaken. Mit den Ellenbogen jeweils nach aussen zeigend, zieht die rechte Hand dabei nach rechts und die linke nach links. Dies stellt den symbolischen Widerstand dar und vor allem die eigene Kraft, dem gewachsen zu sein. Auch hier richtet man die Wirbelsäule auf und nimmt eine bequeme Sitzposition, zum Beispiel den Schneidersitz ein.

3. Kubera Mudra für Fülle und Erfolg

Diese Handgeste verwendet man, um die unendliche Fülle des Universums anzuziehen, die uns allen frei zur Verfügung steht und sich energetisch mit seinen Herzenswünschen in Harmonie zu bringen. Wir aktivieren und kanalisieren also die Energie des Wohlstands und des Erfolgs in uns und schaffen somit Platz, dass sich dieser auch ausserhalb manifestieren kann. Als kleine Anmerkung möchte ich erwähnen, dass dieses Mudra unterstützend zu unseren Entscheidungen und Handlungen genutzt werden sollte, sodass es unsere innere Einstellung zum Reichtum neu ausrichte, uns inspiriert und uns mit positiver Energie zur Erfüllung unserer (finanziellen) Ziele leitet.

Ausführung: An beiden Händen nimmt man jeweils Daumen, Zeige- Mittelfinger zusammen, wobei die Fingerspitzen gen Himmel zeigen (Die Daumen der beiden Hände können sich auch ganz leicht berühren, müssen aber nicht). Die Ringfinger und die kleinen Finger werden bei beiden Händen eingeknickt und in die Handfläche gelegt. Stehe oder sitze dabei entspannt und achte, wie immer, auf eine gerade Wirbelsäule.

4. Hakini Mudra für Konzentration du Klarheit

Dieses Mudra stimuliert das Gehirn und fördert die Verbindung zwischen der linken und der rechten Gehirnhälfte. Es steigert die Konzentration, sorgt für mentale Klarheit und verbessert unsere Fähigkeit für kreative Problemlösungen.

Ausführung: Bei dieser Handgeste berühren sich lediglich die Fingerspitzen beider Hände sanft gegenseitig, also Daumen an Daumen, Zeigefinger an Zeigefinger und so weiter. Zwischen den Fingern einer jeden Hand ist jeweils etwas Platz, die Handflächen zeigen zueinander. Man kann sich vorstellen, dass sich zwischen den Handflächen ein Energieball befindet und sich gleichzeitig auf den Punkt zwischen den Augenbrauen konzentrieren. Dieses Mudra hält man entweder in einer bequemen, aufrechten Sitzhaltung vor seinen Körper, etwa auf Höhe der Brust oder des Hales, mit den beiden Daumen auf sich selbst zeigend (auch möglich: direkt auf Höhe des Dritten Auges, ohne dieses zu berühren), oder legt seine Hände in dieser Handgeste entspannt im Schoss ab.

5. Uttarabodhi Mudra für Erleuchtung und Freude

Dieses Mudra gilt als das Mudra der Erleuchtung und ermöglicht es uns, Zugang zu einem höheren Bewusstseinszustand zu erlangen. Es fördert unser persönliches und spirituelles Wachstum, bringt inneren Frieden, löst Ängste und transformiert Negativität. Diese Geste bringt tiefe Freude in unser Leben und verbindet uns mit unseren Wurzeln.

Ausführung: Die Hände werden vor dem Herzen oder im Schossraum zunächst in Gebetshaltung gebracht. Dann verschränkt man die Finger der linken und rechten Hand locker ineinander. Die beiden Zeigefinger legt man aneinander und streckt sie nach oben; die beiden Daumen spitzen berühren sich und zeigen in Richtung des Körpers. Die Handinnenflächen berühren sich nicht. Eine entspannte und gerade Haltung ist wie bei jedem Mudra, auch hier wichtig.

Die Mudra-Praxis lässt sich nach Belieben noch mit bestimmten Mantras, Meditations- und Atemtechniken erweitern und vertiefen. 

13. April 2024

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