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Ein Feiertagsbrief an euch

Wie war unser Jahr? Wie geht es weiter? Und wie transparent sind wir eigentlich? Ein ehrlicher Feiertagsbrief von Chefredakteurin Leila Alder an euch – die akut-Community.

Von Leila Alder

Liebste Lieblings-Community

Wir wünschen euch wundervolle letzte Tage des Jahres. Ob ihr nun feiert oder nicht; kommt zur Ruhe, geniesst die freie Zeit und legt mal das Handy oder den Laptop zur Seite. Schaut euch mal wieder die Gesichter eurer Familie oder anderen Nächsten an, so auch das Essen auf eurer Gabel. Lest mal wieder ein gedrucktes Buch oder hört Musik auf einer Stereoanlage. Das versuchen wir nämlich auch. Denn das kam in den letzten zwei Jahren etwas zu kurz.

Akut ist heute das, was es ist, weil sich zahlreiche, begabte Menschen seit der Gründung den Arsch aufreissen – für wenig bis gar kein Geld.

Das ist nicht selbstverständlich und vielen, wie wir vernommen haben, auch nicht ganz klar. Heute ist Weihnachten und an Weihnachten sagt man immer die Wahrheit!

Ich habe akut 2020 von meinem Ersparten gegründet. Mein Vater ist Koch, mein Mami ist Fotografin. Sie konnten mir immer viel Liebe geben aber nie Geld. Das ist okay, ich habe gelernt zu kämpfen und vor allem zu arbeiten. Die Motivation dahinter war es, meinen Beitrag zur Schweizer Medienvielfalt beizutragen. Mit einem Magazin das niemanden ausschliesst, das Diversität nicht zum Thema macht, sondern sie lebt. Und ich wollte meine Leidenschaft für Ästhetik und transparenten, qualitativen Journalismus in einem Medium vereinen – denn meistens muss man sich zwischen schön und schlau entscheiden.

Wir sind weit gekommen mit akut. Das ist wundervoll. Wir haben ein tolles Büro, das uns von einem tollen Menschen geschenkt wurde. Wir bezahlen keine Miete, weil wir es nicht können. Wir arbeiten zwar mit coolen Brands zusammen – weil wir seit Tag eins professionell und zuverlässig sind und ich zuvor jahrelange Networking-Arbeit geleistet habe – die Werbepreise von akut sind jedoch tief und der Aufwand gross, weil wir auch den bezahlten Content von A-Z selbst produzieren. Die Einnahmen reichen knapp, um unsere fleissigen Freelancer zu entschädigen. Mehr Werbung, oder Werbung mit Brands und Menschen, die wir nicht supporten möchten, wollen wir nicht machen.

Deshalb haben wir dieses Jahr ein Crowdfunding gestartet, das leider gescheitert ist. Offenbar weil viele denken, dass wir keine Unterstützung brauchen – mit unserem amazing Büro am Grossmünsterplatz, einem unglaublich talentierten Team und beeindruckenden Partner:innen.

Fakt ist aber: wir brauchen sie, damit akut nicht bald Geschichte sein wird. Eine schöne und lehrreiche aber auch harte und schmerzhafte Geschichte. Es steht schlecht, um die Schweizer Medienlandschaft. Unabhängiger Journalismus hat es schwerer denn je und jeder Support ist gefragt.

Ich bleibe bei der Ehrlichkeit: Uns fehlt es an Ressourcen, was sich im letzten halben Jahr auf den Content ausgewirkt hat – das ist schade.

Wir werden uns nächstes Jahr anders aufstellen müssen. Der Output wird reduziert, damit sich jede:r genügend Zeit für die eigenen Beiträge nehmen kann. Zudem werden wir mit akut vermehrt offline anzutreffen sein, damit wir unsere Werte auch physisch in die Welt raustragen können.

Wenn ihr uns also das schönste Weihnachtsgeschenk überhaupt machen wollt, wenn ihr möchtet, dass akut so grossartig wird, wie es nur werden kann und wenn ihr unabhängigen Journalismus in der Schweiz unterstützen möchtet klickt doch auf unsere kleinen Gesichter auf dem Banner.

Danke für eure bisherige Unterstützung und euren Support – ohne euch wären wir schon lange nicht mehr da.

We love you,

Leila & best Team on earth

24. Dezember 2022

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