In der Nacht vom 23. auf den 24. Februar 2022 hat Russland die Invasion der Ukraine begonnen. Der unprovozierte Angriff folgt auf viele vergebliche, diplomatische Versuche, einen weiteren Krieg in Europa zu verhindern. Präsident Wladimir Putin hatte sich am 24. Februar 2022 mit drohenden Worten an den Westen gerichtet, der sich nicht einmischen soll.
Expert:innen befürchten den blutigsten Krieg in Europa seit den Balkankriegen oder gar dem 2. Weltkrieg. Die EU hat verschiedene Sanktionen beschlossen und behaltet sich vor, diese gegebenenfalls zu verschärfen. Der Bundesrat hat sich dazu entschieden, einen Teil dieser Sanktionen zu übernehmen. Jedoch bleibt die Schweiz zurückhaltend, begründet dies damit, dass sie eine Vermittlerrolle einnehmen möchte und dies mit starken Sanktionen so nicht möglich wäre.
Zudem versucht die Schweiz angeblich zu verhindern, dass die Sanktionen der EU über sie umgangen werden. Ob dies wirklich realistisch ist, sei dahingestellt. Die Schweiz bleibt bezüglich Geldern von sanktionierten Personen bei Schweizer Banken sehr kulant.
Seit Beginn der Invasion sind viele Menschen auf der Flucht. Nachbarländer haben teils ihre Unterstützung angeboten, doch es ist bereits klar, dass die sichere Unterbringung dieser Massen schwierig wird.
Viele Staatsoberhäupter haben Putins Aktion stark verurteilt, der UN Generalsekretär Antonio Guterres appellierte an Putin diesen Konflikt zu stoppen.
Auch wenn es schwierig scheint, als Einzelperson, in der Schweiz oder Umgebung, etwas zu unternehmen, gibt es doch einige Dinge, die wir tun können, um zu helfen.
Informiert bleiben:
Die Aufmerksamkeit im eigenen Umfeld auf das Thema und die Situation lenken. Zudem bei Informationen stets hinterfragen, ob die Quellen sicher scheinen.
Spenden:
Es gibt bereits Spendenaufrufe für die Zivilbevölkerung der Ukraine, um so die Hilfsarbeit vor Ort zu unterstützen. Beispielsweise um Lebensmittel oder Decken an Personen zu verteilen, die zurzeit in U-Bahnstationen ausharren.
Demonstrieren:
Unsere Politiker:innen reagieren oft nur auf Druck. In Zürich und Bern wurden bereits Kundgebungen angekündigt oder durchgeführt. Lokale Nachrichtenhäuser und soziale Medien helfen schnell Infos zu kommenden Kundgebungen zu liefern.
Petitionen und Initiativen:
Es bleibt wichtig, für geflüchtete Personen ein sicherer Hafen zu sein. Es liegt an uns, politisch und gesellschaftlich sicherzustellen, dass geflüchteten Personen geholfen wird, dies auch unabhängig von diesem Konflikt.
Konkrete Organisationen und Aktionen:
Ärzte ohne Grenzen: Finanzielle Unterstützung für medizinisches Personal vor Ort
Mission Lifeline: Transport und Hilfe an der slovakisch-ukrainischen Grenze
Glückskette: Spendenaufruf und Freiwilligensuche
LeaveNoOneBehind: Spenden für Geflüchtete und Hilfe vor Ort
Elinor: Unterkünfte für geflüchtete Menschen aus der Ukraine
Libereco: Humanitäre Soforthilfe für die Ukraine
Campax: Börse für Privatunterkünfte für geflüchtete Menschen aus der Ukraine
Caritas Schweiz: Nothilfebeitrag für die Ukraine
Offener Brief: Für die Aufnahme von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine
Weltweiter Aufruf: Stop this war
Fight for Right: Unterstützung für behinderte Menschen in der Ukraine
Sunflower of Peace: Unterstützt medizinisches Personal vor Ort mit Materialien
Mini Decki: Ein Projekt für das in der ganzen Schweiz Decken genäht werden, welche an geflüchtete Kinder verteilt werden.
Die Ukrainische Botschaft in Bern ruft zu Spenden von medizinischen Materialien auf. Diese können von Montag bis Freitag von 16:00 Uhr – 19:00 Uhr in der Botschaft in Bern, nach Vereinbarung unter swisshelpukraine@gmail.com, vorbeigebracht werden. Die Nachfrage bezieht sich auf Defibrillatoren, medizinische Ausrüstung wie Kittel, Einweghandschuhe, Wundnähmaterial, grundlegende chirurgische Instrumente, Schmerzmittel, Verbandszeug sowie Erste-Hilfe-Kasten.
Auch wenn diese Situation für viele überfordernd und schwierig ist, legitimiert sie keinen Hass oder Beleidigungen gegenüber anderen Nationen und Personen. Die Verantwortung für diesen Krieg trägt ein einziger Mann.
Zusätzlich ist es bei diesen Tipps wichtig, diese auf alle Konflikte weltweit anzuwenden. Es ist verständlich, dass unsere Aufmerksamkeit durch die geografische Lage auf diesen Krieg fällt. Auch, dass er vielen durch die Knochen fährt. Dennoch dürfen andere Konflikte nicht weniger ernst und als irrelevant gesehen werden. Afghanistan, Yemen und andere Krisengebiete bedürfen auch der gleichen Empathie. Zudem ist es erwähnenswert, dass viele Berichterstattungen seit dem 24. Februar eurozentristisch und teils dramatisiert sind.
25. Februar 2022