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Place of the Month: «patat»

Kartoffeln sind über die letzten Jahre ein wenig in Verruf geraten. Durch die ganze Diet Culture und das Streben nach Grünerem, Speziellerem und Gesünderem ging die arme Kartoffel unter, obwohl sie doch so viel zu bieten hat. Das «patat» in Luzern hat das Potenzial der Kartoffel erkannt und gibt ihr das Spotlight, das sie verdient.

Von Vanessa Votta

Ein Ort, an dem Genuss anders gedacht wird. Ein Konzept, das überrascht. Ein Geschmackserlebnis, das im Kopf bleibt. In unserer Rubrik «Place of the Month» stellen wir euch jeden Monat in Zusammenarbeit mit dem Food Studio «heiter» einen besonderen kulinarischen Spot vor – mal klassisch, mal unerwartet, aber immer richtig gut.

Als ich das erste Mal an der Bushaltestelle vor meinem Haus stand und auf der gegenüberliegenden Strassenseite das leere Ladenlokal mit der Aufschrift «patat» entdeckte, wurde ich neugierig. Wenn das neue Lokal diesen Namen trägt, dann wird es wohl um Kartoffeln gehen, und Kartoffeln sind amazing. Als Kind jedoch war die Kartoffel mein grösster Feind. Ich fand sie fad, langweilig und ein bisschen traurig. Über die Jahre habe ich sie aber lieben gelernt. Baked Potatoes, Kartoffelstock, Pommes, «Gschwellti» oder Gratin – was kann die Kartoffel nicht, ist hier die Frage? 

Die Idee hinter dem «patat» wurde stark von dem Gericht «Kumpir» inspiriert – einer gefüllten Kartoffel nach türkischer Art. Der Gedanke daran, etwas Ähnliches in Luzern zu eröffnen, verfolgte einer der beiden Gründer schon eine ganze Weile, doch der richtige Ort fehlte bisher. Deshalb eröffneten sie zuerst das «Onkel Salamat», das sich nur einen Eingang weiter befindet. Seit knapp vier Jahren werden dort feine Wraps und Mezze angeboten. Der Ort strahlt eine heimelige Atmosphäre aus, in der man sich schnell wohlfühlt und auch gerne mal ein bisschen verweilt. Dieses Gefühl, gut aufgehoben zu sein, sollte auch bei «patat» nicht zu kurz kommen.

Bei «patat» in Luzern gibts als Base eine Kartoffel, die im Ofen oder, wie sie es nennen, im «patat-o-mat» weich gegart und dann zu Kartoffelstock verarbeitet wird. Die Kartoffel-Bowl lässt sich entweder mit Rinderhackfleisch, Sojahack oder Kichererbsen bestellen. Die Toppings darf dann jede*r selber aussuchen. Zur Auswahl stehen unter anderem Erbsen, Safranreis, Karotten, Mais, Feta und Rotkohl. Das kleine Lokal ist auf Take-away ausgerichtet, dennoch kann man auch an einem der wenigen Plätze vor Ort seinen «patat» geniessen.

Auch wenn ich Fan von Poke-Bowls und Co. bin, freut es mich, dass es mal nicht um Green, Health und Protein geht, sondern einfach darum, etwas Gutes zu essen, das glücklich macht. Vielleicht wird die Kartoffel-Bowl ja der nächste grosse Hit. Und remember: Kohlenhydrate sind Freunde, nicht Feinde!

19. März 2025

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