Historisch gesehen hatten Menschen noch nie so viel Lebenszeit wie heute. Und dennoch sehe ich mich oft um und habe das Gefühl, dass uns die Zeit davonrennt und uns durch die Finger rinnt.
Oder sind wir diejenigen, die rennen? Sollten wir uns öfter die Zeit nehmen, innezuhalten und im Moment zu verweilen? Unsere Arme um die Schönheit des Augenblicks legen und ihn aufgehen lassen? Seine Fragilität erkennen und das, was er alles sein könnte?
In diesem widersprüchlichen Verlangen zwischen Rennen und Innehalten, befinde ich mich immer wieder. Hier sind zwei kurze Texte zur Dualität der Zeit:
Bist du noch da?
Und wer ist wirklich noch da?
Hier.
Im Moment.
Mit mir im Sein.
Das Sein, in dem wir in dieser Sekunde sind.
Der Moment, der in der nächsten Sekunde zur Vergangenheit wird.
Ich kaufe dir Blumen.
Du stellst sie in einer Vase auf den Tisch.
Wir leben weiter und nach ein paar Tagen sehe ich, dass sie verwelkt sind.
Ich habe nicht einmal bemerkt, dass wieder eine Woche vergangen ist.
Nur die Blumen, die nun nicht mehr aufrecht und stolz in schillernden Rosatönen in der Vase stehen, erinnern mich daran: Es ist wieder Zeit vergangen.
Ich frage mich: Wofür war sie gut?
Ich glaube, viele von uns leben im Kampf.
Im Kampf mit der Zeit.
Aber es ist etwas, das wir niemals besiegen können.
Wir können lernen, mit ihr umzugehen.
Lernen, sie richtig zu investieren.
Wir können so ziemlich alles werden,
aber etwas werden wir nie:
Kontrolleur:innen der Zeit.
Sie ist Dirigentin unseres Lebens, und wir sind ihr ergeben.
Also schaue ich auf und frage: Bist du noch da?
Nicht physisch hier im Raum, sondern hier, in diesem Moment.
Mit mir?
Nicht davongetragen in eine andere Welt, in der unsere Gedanken uns in die Vergangenheit oder eine neue Wirklichkeit tragen.
Aber in der wir nicht wirklich stehen.
hold
It was given to me
I did not see its fragility
Broke apart what was once complete
I start running after
Try to keep chasing faster
Throwing feet in front of one another
Could bring back
Back what was before
It broke away
What was once mine
I try to chase after what was once whole
Try to hold it with soft hands this time
Try to mend
Try to bend
I even try to extend
What already did end
Time
Time the one of the things
That was never meant for me
To hold.