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«Viele Jahre wusste niemand, dass ich überhaupt singe» – Mercee im Interview

Die junge Musikerin Mercee hat sich in den letzten Jahren auf eine Reise mit sich selbst begeben. So wie sie sich dabei verändert hat und gewachsen ist, hat sich auch Mercees Musik weiterentwickelt. Wir haben uns mit ihr über ihre neue Doppelsingle «All Night» und ihre Passion unterhalten.

Von Leila Alder

Mercee, kannst du uns die Geschichte hinter der neuen Doppelsingle erzählen?

Mercee: In «All Night» geht es um Liebe. Die grosse Frage, die ich mir jedoch stellen musste war; wie beschreibt man etwas Unbeschreibliches? Ich habe es versucht, indem ich mich voll und ganz dem Gefühl und den Emotionen hingegeben habe und die Geschichte nun lyrisch in meinem Song erzähle.

Liebe gibt einem Halt, wenn man ihn braucht und Energie, die einen inspiriert und vorantreibt. Wenn man dieselbe Welle reitet ist man irgendwann tief in einem Meer, wo es ruhig und schön sein kann aber auch stürmisch und unkontrolliert. Ich glaube mit den zwei Versionen der Doppelsingle kann ich dieses Bild verkörpern. «All Night» Sensu Remix ist hektisch, schnelllebig und stürmisch, wobei «All Night» ft. Tuffarapha verträumt, sexy und sweet ist.

Wie bist du zum Musik machen gekommen? 

Musik begleitet mich, seit ich denken kann. Bei uns zuhause lief immer Musik – hauptsächlich Salsa. Wenn ich mal alleine zuhause war, habe ich mir CDs angehört und laut mitgesungen. Viele Jahre wusste niemand, dass ich überhaupt singe und Songs schreibe, da ich mich irgendwie nicht getraut habe, meine tiefsten Gefühle mit jemandem zu teilen.

Musik war und ist ein Ventil für mich, um Gefühle und Emotionen zu ordnen, auszudrücken und mich dadurch selbst besser zu verstehen. Im Teenageralter begann ich in Studios zu gehen und eigene Songs zu recorden. Nach meiner ersten EP «Hypnotized» bekam ich so viel positives Feedback, dass ich plötzlich alle Zweifel und Ängste ablegen konnte und heute kann ich mir nicht mehr vorstellen, meine Songs nicht mit der Welt zu teilen.

Wie würdest du deinen Musikstil beschreiben? 

Ich denke Musik hat keine Grenzen, deshalb ist mein Sound ein Mix aus verschiedenen Musikelementen. RnB, Soul, Hip Hop aber auch Afro Latin sind Musikrichtungen, die ich sehr gerne höre und die grossen Einfluss auf meine Musik haben. Auch viele elektronische Elemente findet man in Songs wie «Booty Down» oder «Sober» wieder.

Ich glaube, dass ich mit meiner Stimme unglaublich viele Möglichkeiten habe und egal in welchem Genre ich mich bewege, ich meinem Sound einen roten Faden geben kann und man den unverwechselbaren Mercee-Flavor zu spüren bekommt.

Wer oder was ist deine grösste Inspiration? 

Eine meiner grössten Inspirationen ist Amy Winehouse. Mit ihrer Musik bin ich gross geworden und ich liebe den Ausdruck und das Storytelling in ihren Songs. Neben Amy liegen Erykah Badu, Lauryn Hill und Giveon ganz weit vorne. Eine weitere grosse Inspirationsquelle sind zudem meine Gefühle, spezielle Orte, einschneidende Erlebnisse und Menschen, die mich auf meinem Weg begleiten.

Was möchtest du mit deiner Musik bewirken?

In erster Line möchte ich meine Passion ausleben und mich weiterentwickeln. Ich möchte Menschen inspirieren und mich inspirieren lassen. Mit meinem nächsten grossen Projekt, das nächstes Jahr erscheinen wird und nur aus spanischen Songs besteht, möchte ich versuchen, aus der Schweiz auszubrechen und neue musikalische Möglichkeiten zu schaffen.

Was hältst du von der Schweizer Musikszene? 

In der Schweiz gibt es so viele Talents und gute Musik! Ich finde es schade, dass die Menschen das nicht so schätzen und eher Musik aus dem Ausland hören, statt die Locals zu pushen. Deshalb ist es mir ultra wichtig, dass ich mit Künstler:innen aus der Schweiz connecte und wir gemeinsam glänzen können.

05. November 2022

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