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Mach dich bereit: UEFA Women’s EURO 2025

Die Fussball-Europameisterschaft der Frauen ist ein Fest für alle. Pünktlich zum Auftakt geben wir dir ein wenig Orientierung im Fussball-Trubel, damit du deinen eigenen Weg zum «Summit of Emotions» findest.

Von Gastautor:in

Text von Smilla Diener

Es sind geschichtsträchtige Orte, die zum Auftakt der UEFA Women’s Euro am 2. Juli 2025 bereitstehen: Das Berner Wankdorf erinnert sich an «das Wunder von Bern», in dem das deutsche Männerfussballnationalteam im Weltmeisterschaftsfinale 1954 überraschend die favorisierten Ungaren schlugen. Die Arena Luzern steht auf der «Allmend», wo schon 1934 Holztribünen für Fussballspiele errichtet wurden. Das Stade de Tourbillon in Sion, das 1986 die Sittener Fussballer vom Spielen auf einer ehemaligen Müllhalde erlöste. Der hundertjährige Sportplatz Letzigrund in Zürich: Vor 99 Jahren spielte das Schweizer Fussballnationalteam der Männer zum ersten Mal auf dem Rasen im Letzi. Es sollte 94 Jahre dauern, bis das Schweizer Fussballnationalteam der Frauen am gleichen Ort stehen würde: 2022, Testspiel. Die Schweiz unterlag den Engländerinnen, die sich Wochen später bei ihrer Heim-EM zu Europameisterinnen krönten.

Nun ist sie da, die eigene Euro, die eigene Hoffnung auf ein «Fussballmärchen», die Vorfreude auf ein Fest vor der eigenen Tür. Die Schweizer Städte machen sich bereit. Zürich zum Beispiel macht als Austragungsort der UEFA Women’s EURO 2025 den Fussball im öffentlichen Raum erlebbar: Der «ZüriCityWalk» führt entlang einer violetten Linie durch das Zürcher Stadtzentrum. Er verbindet einzelne Highlights der Stadt mit Geschichten von starken Frauen und Elementen der UEFA Women’s EURO 2025 in Zürich. An neun Stationen erfahren Besucher*innen mehr über spannende Persönlichkeiten und ihre Geschichten. Besonders lohnt sich ein Ausflug zur Station bei der Münsterbrücke: Dort wartet ein überdimensionaler Matchball von adidas auf Besucher*innen.

In nur wenigen Jahren ist der sogenannte «Frauenfussball» in einigen Ländern zu einem richtigen Phänomen angewachsen: Seit der Erstaustragung in den Achtzigern stieg das Interesse am Turnier stetig. Zwischen den EMs in Holland 2017 und England 2022 hat sich die Zuschauer*innenzahl in den Stadien mehr als verdoppelt. Spätestens mit dem Europatitel der englischen «Lionesses» ergriff die Euphorie mehr als nur eingefleischte Fussballfans. Denn das Phänomen «Frauenfussball» – also der Fussball, der von Frauen gespielt wird – ist mehr.

Dadurch, dass seine Spielerinnen seit Anbeginn um Platz auf dem Feld, in Trainings- und Spielplänen, um Sichtbarkeit, kurz: um Gleichbehandlung kämpfen, treten die Beteiligten am «Frauenfussball» mit einer gewissen Sensibilität für die Strahlkraft ihrer Handlungen auf den Platz. Es ist ein kultureller Akt, ein politischer Akt, Raum einzunehmen. Und es ist ein Fest, wenn es die tun, denen es zuvor verwehrt wurde. Die Spielerinnen des «Frauenfussball» wissen das. Die Freiwilligen, die Trainer*innen, das Staff, die Kommunikator*innen, die Fans wissen das. Sie denken zum Beispiel an die Namensgeberin für das diesjährige Maskottchen «Maddli»; Madeleine Boll, das erste Mädchen der Schweiz, dem eine Spielerlizenz ausgestellt wurde. Madeleine spielte ein Spiel, dann entzog ihr der Schweizerische Fussballverband die Lizenz wieder. Doch Madeleine spielt weiter, zuhause. Bis sie in die italienische Liga wechseln konnte.

Dieses Fussballfest ist für alle: Ob du dein Leben lang Fussball gespielt hast oder nicht mal weisst, wie viele Spieler*innen in einem Team bei einem Fussballmatch auf dem Platz stehen (es sind elf) – der «Frauenfussball» macht Platz für dich. Hier ein kleiner «Field Guide» zur Women’s Euro 2025, der deine wichtigsten Fragen auf deinem Weg zum «Summit of Emotions» beantwortet:

Wo schaue ich am besten die Spiele?

Alle Spiele werden auf SRF übertragen. Freue dich auf die Kommentatorin Rachel Rinast, die bis vor Kurzem Nati-Spielerin war und seit diesem Jahr als erste weibliche Fussballkommentatorin beim SRF die Spiele begleitet. Der zweitschönste Ort, von dem aus du ein Spiel beobachtest, ist an einem Public Viewing. In Zürich werden alle Spiele auf dem Europaplatz übertragen, und viele Cafés und Restaurants zeigen die Matches auch. Ausgewählte Spiele werden im «Three Stripes Social Club» von adidas in Basel im Unternehmen Mitte, Gerbergasse 30, und in Zürich an der Europaallee 26 gezeigt. Accounts wie @em25_groessermachen auf Instagram tragen zudem Listen von Orten zusammen, die Public Viewings organisieren.

Wo informiere ich mich über Spielerinnen und Teams?

Beginne mit dem Podcast «Steilpass» von Sarah Akanji, die die Frauensektion des FC Winterthur mitgegründet hat. Sie hat aktive und ehemalige Spielerinnen interviewt und wird die Euro live begleiten. «The Guardian’s Women’s Football Weekly» hat internationale Gäste und berichtet über verschiedene nationale Ligen und das europäische Fussballgeschehen. Im «Three Stripes Social Club» gibt es Live-Sessions mit den Podcasts «FORZA!», «Vergissmeinnicht» und einigen mehr.

Möchtest du dir ein Bild davon machen, was es bedeutet, in einem System zu spielen, das nicht für einen gebaut ist, schau dir das Riesenfussballfeld-Experiment in der SRF Einstein-Folge an: «Frauen sind die Heldinnen im Fussball – Wissenschaftlich belegt». Die Dokumentation zeigt auch die jüngste Nati der Schweiz: Die U15 Mädchen. Es gibt sie erst seit einem Jahr – und alle Spielerinnen in der Auswahl spielen in ihren Clubs bei den Jungen, weil es an kompetitiven Mädchenteams fehlt. Möchtest du auf dem Laufenden bleiben, wie die Zürcher Fussballszene für Frauen und Mädchen erweitert und zugänglicher gemacht wird, informiere dich auf hergame.ch. Möchtest du wissen, wie sich Fussballerinnen ihren Platz auf dem Feld erkämpften? Es gibt eine Reihe von Interviews und Filmen, zum Beispiel «Copa 71», die Dokumentation zum Fussballspektakel 1971 in Mexiko; «It’s All Over: The Kiss That Changed Spanish Football», über den Kampf der Spanischen Nationalspielerinnen gegen die Korruption und den systemischen Sexismus im spanischen Fussballverband; «Aitana Bonmatí by her friend Maria Rodríguez», ein feinfühliges Porträt der besten Spielerin der Welt.

Hot Tip: Willst du Fussballstars namedroppen können (oder cute Menschen beim Tauschen kennenlernen)? Mach mit beim Bildli-Sammelspass. Zur UEFA Women’s EURO 2025 gibt es zum ersten Mal ein offizielles Sammelheft und Sticker der Kader – erhältlich in den Supermärkten und Kiosken der Stadt. Willst du eine Alternative zum offiziellen Heft? Dann ist das «tschuttiheftli» Sammelalbum das Richtige für dich.

Und zuletzt: What do I wear?

Was auch immer du hast, in dem du dich wohl fühlst. Das Fotoprojekt «Football has no gender» von Laura Rivas Kaufmann zeigt: Die Fankurven an den Fussballspielen von Frauen sind vielfältig und wohlwollend. Inspiration gibt’s zum Beispiel bei adidas. Have fun!

Gemeinsam mit adidas begleiten wir die UEFA Women’s EURO 2025. Folge uns auf Instagram, um nichts zu verpassen.

29. Juni 2025

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