Text von Yaiza Jezabel Munoz Rojas
1989 fiel die Mauer und ein paar Monate später löste sich gezwungenermassen auch der Geheimdienst der DDR auf: die Staatssicherheit. Übrig blieben die Leute, die für jahrelange Repression und Überwachung verantwortlich waren: ehemalige Stasi-Mitarbeitende sowie inoffizielle Mitarbeitende. «Im Nebel der Vergangenheit» gibt erstmals einen intimen Einblick in ihre Vergangenheit und zeigt, wie es zu ihrer Zusammenarbeit mit der Stasi kam und wie sie heute mit den Konflikten und moralischen Dilemmas umgehen.
Seit meinem ersten Besuch im Stasi-Gefängnis in Hohenschönhausen im Jahr 2019 lässt mich dieses Thema nicht mehr los; die letzten fünf Jahre habe ich mich intensiv damit beschäftigt. Nach meinen Gesprächen mit vielen Zeitzeug:innen, die Opfer der DDR-Diktatur gewesen sind, habe ich mir immer wieder die Frage gestellt, was wohl die ehemaligen Stasi-Mitarbeitenden zu erzählen haben. Und so wurde aus einer Idee eine fertige Diplomarbeit.
In dieser ersten Folge erzählt Anna Frieda Schreiber die bewegende Geschichte ihrer Kindheit und späteren Mitarbeit bei der Stasi. Sie wuchs isoliert in einer Familie voller Stasi-Angehöriger auf und erlebte eine strikte Erziehung. Sie berichtet vom Druck, selbst in den Stasi-Dienst zu treten, von ihren Erfahrungen während der operativen Einsätze und von den inneren Konflikten, die sie begleiteten. Anna reflektiert ihre Schuldgefühle und die Frage, warum sie damals gehorchte – trotz innerer Zweifel. Die Wende 1989 brachte Befreiung, doch die Erinnerungen bleiben.
In der zweiten Folge unserer Serie über ehemalige Stasi-Mitarbeitende berichtet ein Zeitzeuge von seiner Vergangenheit. Er schildert seine schwierige Kindheit, seine Schulzeit und die frühe Anwerbung als inoffizieller Mitarbeiter der Stasi. Der Bericht beleuchtet den Zwiespalt, in dem er sich während seiner Tätigkeit befand, und die Herausforderungen, die der Mauerfall für ihn mit sich brachte.
In dieser dritten Folge unserer Serie erzählt ein ehemaliger inoffizieller Stasi-Mitarbeiter von seinem Leben in der DDR. Er berichtet von seiner unerwarteten Anwerbung, den Zwängen des Alltags, seiner Leidenschaft für Fussball und den inneren Konflikten, die ihn damals belasteten. Erfahrt mehr über die schwierigen Entscheidungen, die er treffen musste.
Regie / Konzept: Yaiza Jezabel Munoz Rojas
Produktion: Laurina Ströll, Justus Hagemann
DoP: Konrad Waldmann
Ton: Danilo Micic
Filmmusik: Alberto Mancini
Montage: Yaiza Jezabel Munoz Rojas
Mentorat: Marc Lepetit
18. September 2024