Logo Akutmag
Icon Suche

Food: Liebe geht durch den Magen

«Liebe geht durch den Magen» und genau deshalb haben wir unsere Lieblingsgerichte mal etwas anders zusammengetragen. Wieso mag Lorena eigentlich die Gnocchi vom «General» und welche Erinnerungen verbindet Michèl mit Flammkuchen?

Von Sina Schmid

Die Frage, «Was ist eigentlich dein Lieblingsessen?», kriegen wir im Laufe unseres Lebens oft gestellt. Aber die Frage «Wieso ist das dein Lieblingsessen?» selten bis nie. Unser Team hat sich mit genau dieser Frage auseinandergesetzt.

Lorena und «Der General»

Lieblingsessen: Gnocchi

«Vor meinem inneren Auge öffnet mir meine 1.55 grosse Nonna die Tür. Ich sehe ein kleingemustertes blaues Kleid, ihr schwarzes, von der Dauerwelle gelocktes Haar und einen spitzen Mund. Ich höre ihr altbekanntes «Che pallida che te si». Sie erinnert mich einmal mehr, dass ich von meiner Familie die bleichste Haut abbekommen habe. Ich folge ihren kurzen Schritten in die Küche, in welcher jede mögliche Ablagefläche mit ausgelegten Gnocchi bedeckt ist. Der Duft des Sugos lässt mich erahnen, dass sie bereits seit früh morgens in der Küche steht. Meine Cousinen und Cousins grüssen mich laut und herzlich am grossen, gedeckten Tisch. Wie haben meiner Grossmutter in der Familie den liebevollen Kosenamen «Der General» verleiht. Während wir alle geniesserisch über unsere randvollen Teller herfallen, sind wir uns einig, dass das Bekochen ihre am besten beherrschte Liebessprache ist.
Jeder gefüllte Teller Gnocchi lässt mich die Erinnerungen an sie erneut durchleben.»

Vanessa und Sommer in Italien 

Lieblingsessen: Spaghetti alle Vongole

«Wenn es ein nostalgisches und mit Erinnerungen gefülltes Gericht gibt, dann wäre es für mich Spaghetti alle Vongole. Nichts erinnert mich stärker an meine Familie und meine Kindheit. Nur schon durch die kleinen Ausflüge mit meinem Papa in den Fischladen, wurde das Gericht schnell zu einem besonderen Erlebnis für mich, das mir wertvolle Zeit alleine mit ihm schenkte. Wieder zuhause haben wir dann gemeinsam für meine kleine Schwester und meine Mama die Spaghetti zubereitet. Als Familie haben wir diese dann gemeinsam am Tisch gegessen, dabei geredete und viel gelacht. Spaghetti alle Vongole verbinde ich zudem sehr stark mit Sommerferien in Italien. Wenn die Sonne mittags so stark vom Himmel brannte, dass auch der Aufenthalt am Strand fast nicht mehr auszuhalten war, sass ich mit meiner Familie oft stundenlang in einem Strandrestaurant. Während wir also am Tisch «Ich seh was, das du nicht siehst» gespielt haben, und ich an meinem Esta Thé geschlürft habe, wurde mir, wie so oft, mein Lieblingsgericht serviert – Spaghetti alle Vongole.»

Michèl und die Studizeit

Lieblingsessen: Süss-salziger Flammkuchen 

«Flammkuchen kennt man. Nebst der salzigen Elsässer Variante bereite ich für einen Apéro aber am liebsten die süss-salzige Version zu. Ergänzt wird die Basis des Gebäcks mit Birnen, Schafskäse, Baumnüssen und Honig. Durch die kurze Zubereitungszeit eignet sich dieses Rezept ideal für alle, die ohne grosses Kochen einen fancy Snack auftischen wollen. Aus diesem Grund erinnert mich diese süsse Variante immer an ausgelassene Apéros in meiner Studizeit. Günstig, schnell gemacht und absolut lecker – was will man mehr?»

Aysin und die lehrreiche Oma 

Lieblingsessen: Sarma 

«Sarma erinnert mich an gemütliche Tage bei meiner Grossmutter. Das Gericht weckt Erinnerungen an unbeschwerte Zeiten, an meine Kindheit. Durch Sarma halte ich am Geschmack meiner Kindheit fest. Und an meiner Oma, an etwas Konkretem, das sie mir gelehrt hat.»

Florian und der dankbare Schaumwein 

Lieblingsgetränk: Adank Brut

«Adank Brut ist ein Schaumwein auf Champagner Niveau, aber aus der Schweiz. Damit haben wir angestossen, als wir die akut gmbh gegründet haben. Der Wein und meine Beschreibung passen zu akut, und der Geschmack bringt mich zu einer meiner schönsten Erinnerungen zurück.»

Elay und die 70er

Lieblingsessen: Italienisch aus dem Garten seiner Mama

«Meine Mama hat einen riesigen Garten und pflanzt Verschiedenes an. Dort findet man alles von Auberginen zu Zwiebeln zu Zucchetti. Die leckeren Zutaten werfe ich dann irgendwie zusammen. Zwar koche ich sehr selten, wenn aber: dann richtig. Am liebsten Italienisch, dazu passend noch eine moody 70er Italy-Playlist.»

Sina und das grösste Vorbild

Lieblingsessen: mit Kartoffeln gefüllte Paprika 

«Meine Baka ist wohl mein grösstes Vorbild. Meine Oma hat mich immer verwöhnt, auch heute noch. Ich mag ihre schönen Worte oder wenn sie mich in den Arm nimmt und wir einfach zusammen sind. Aber am meisten mag ich es, wenn sie mein Lieblingsessen zubereitet. Es ist eine Ehre, wenn sie mein Lieblingsgericht kocht. Auch wenn es für alle zum Verspeisen ist, gebührt ihre Aufmerksamkeit mir. Und die Aufmerksam dieser Frau ist wie Balsam für die Seele. Durch sie und ihre Tochter habe ich gelernt für andere da zu sein. Deshalb ist das Verspeisen oft nicht nur einfach etwas essen, sondern gleichzeitig eine Lehre fürs Leben.»

Leila und Mama kann doch was

Lieblingsessen: Rhabarberwähe

«Erinnerungen an mein Mami in der Küche habe ich nur sehr wenige. Schnell musste es gehen. Liebevoll zubereitete Speisen, stundenlang in der Küche stehen – nicht so ihr Ding. Doch immer wenn der Frühling kam, stellte sich Mami hinter den Ofen, und zauberte Fruchtwähen in den feinsten Variationen from scratch. Mein klarer Favorit: Die Rhabarberwähe mit frischem Rhabarber aus dem Garten meiner Tante. Nicht selten verputzte ich nach dem Ballettunterricht schnell ein halbes Blech ohne P. Der Nachteil: alle anderen Wähen, egal ob vom teuersten Beck der Stadt, von meiner kochbegabten Tante oder vom Coop schmeckten und schmecken mir noch immer nicht. Mama kann’s am besten!»

09. Mai 2022

Support us!

Damit wir noch besser werden