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Liebe auf Distanz – so geht Fernbeziehung

Fernbeziehungen sind keine Seltenheit. Immer mehr Personen lieben sich auf Distanz und leben ihre sexuellen Bedürfnisse auch ohne ständige körperliche Nähe aus. Doch was sich auf Zeit eher schwierig anhört, hat auch Vorteile, wie uns ein Paar erzählt.

Von Vanessa Votta

Liebe kennt keine Grenzen – im wahrsten Sinne des Wortes. Viele lieben sich heute über die Landesgrenze oder sogar Kontinenten hinaus und führen so ihre intimsten Beziehungen. Zwei davon sind Anja und Victor. Sie lebten über drei Jahre mehrere Kilometer voneinander entfernt – sie in der Schweiz und er in Portugal. Heute sind die beiden vereint und verheiratet. Wir haben Anja zu ihrer Fernbeziehung befragt und erfahren, worauf sie Wert legte, um den Mut nicht zu verlieren und die Dinge auch in separaten Schlafzimmern spicy zu gestalten. 

Was war das Schwierigste daran, eine Beziehung auf Distanz zu führen?

Nicht zu wissen, wann wir uns wiedersehen werden. Klar sagt man einander, dass man sich bald wieder sieht, doch es dann auch effektiv umzusetzen ist extrem schwer, denn man muss einfach alles stehen und liegen lassen für einen kurzen Besuch, der teilweise nur wenige Tage dauert.

Am Anfang hat mich das immer sehr traurig gemacht und ich habe fast zwei Jahre gebraucht, um mich daran zu gewöhnen und nicht bei jedem Abschied in Tränen auszubrechen.

Zudem ist es so, dass man schon sehr viele Lebensabschnitte voneinander verpasst. Wenn Wochen zwischen den persönlichen Treffen liegen, kann es gut sein, dass die eine Person sich dann schon zu einem anderen Abschnitt entwickelt hat. Ich vergleiche das oft mit einem Film, der gestoppt wird und dann an einem anderen Ort weitergeführt. Das finde ich schade, denn man möchte ja alles mit dem Partner oder der Partnerin teilen, doch aus Zeitmangel wird dann oft alles einfach abrupt abgebrochen. Man verabschiedet sich und macht dann beim nächsten Mal an einem komplett anderen Ort weiter.

Was sind die Vorteile einer Fernbeziehung?

Man muss lernen, mit sich selbst glücklich zu sein. Ich habe es als sehr wichtig empfunden, zu merken, dass ich nicht nur dann glücklich sein kann, wenn eine gewisse Person physisch bei mir ist. Die Verbindung zum Partner oder der Partnerin ist auf mentalem Level so stark, dass das Alleinsein nach einer Weile nicht mehr ganz so schlimm ist. 

Ein weiterer Vorteil ist der Fakt, dass man ein Zuhause in mehreren Ländern hat. Das macht nicht nur das Leben, sondern auch die Beziehung super spannend.

Eine lang funktionierende Fernbeziehung sehe ich zudem als riesigen Liebes- und Vertrauensbeweis. Niemand fliegt um die halbe Welt für ein «Vielleicht», für mich ist eine Fernbeziehung ein absolutes Commitment.

Wie konntet ihr trotz dem Mangel an körperlicher Nähe eure Bedürfnisse in der Fernbeziehung abdecken?

Das hat sich im Laufe der Zeit total verändert. Ich musste lernen, das Bedürfnis nach körperlicher Nähe und Sex im Moment ein bisschen auf die Seite zu schieben und mich auf mich, meine Arbeit und mein Studium zu konzentrieren. Wenn ich dieses Bedürfnis nämlich zu lange zugelassen habe, dann war ich enttäuscht, nicht den Körper meines Partners spüren zu können. Dafür muss man sich unbedingt eine Aufgabe oder neue Leidenschaft suchen, die Adrenalin und Serotonin ausschüttet und sich nicht vom Leben abkapseln. Telefonsex hatten wir eigentlich recht selten, aber ab und an gab’s ein paar heisse Fotos und prickelnde Worte.

Gibt es Tipps, um der Beziehung trotz Distanz ein wenig «Spice» zu verleihen und zwar in allen Bereichen?

Zusammen Erinnerungen schaffen, an denen man sich festhalten kann und sich zu freuen, auf all das, was kommt. Ich sah unsere Beziehung als etwas Aufregendes und Spannendes, was das Ganze sehr intensiv gemacht hat. Den Reiz der Spontanität haben wir auch zu unserem Vorteil genutzt.

In der Zeit, in der man zusammen ist, zählt nur das Wesentliche. Sich auf Kleinigkeiten oder Streitereien zu fokussieren, raubt einem einfach wertvolle Zeit, die nicht verschwendet werden sollte. Man gibt sich viel mehr Mühe, die gemeinsame Zeit so schön wie möglich zu gestalten und schätzt sie viel mehr. Ich denke das sollte in allen Beziehungen mehr der Fall sein.

Was sicher auch wichtig ist, bevor man wie wir zusammenzieht, ist sich mal über einen längeren Zeitraum zu sehen und auch die Zeit miteinander zu verbringen. Dadurch wird einem nochmals bewusst, ob man sich wirklich ein Leben und eine Wohnung teilen kann und vor allem auch will. Bei uns hat’s funktioniert und nun leben wir zusammen.

Heisse Tipps für Fernbeziehungen

Egal wie oft und wie lange ihr von euren Partner:innen getrennt seid, es gibt unzählige Möglichkeiten, sich gegenseitig heiss zu machen und mit den Fantasien des Gegenübers zu spielen. Auch Paare, die nicht in einer Fernbeziehung sind, können von diesen Methoden profitieren. Denn sie sensibilisieren das Bewusstsein für einander und für die sexuellen Wünsche und Fantasien des Partners oder der Partnerin. Steigert euer Empfinden und die Spannung mit diesen Tipps für Sex ohne physische Nähe.

Tipp 1: Sexting

Sexting ist eine der gängigsten und einfachsten Methoden, um den Partner oder die Partnerin heiss zu machen. Stellt euch gegenseitig sexy Aufgaben, schickt euch Bilder oder versucht ganz einfach mit Worten die Fantasie des Gegenübers anzuregen. Beim Sexting gibt’s kein Richtig oder Falsch – findet für euch heraus, was euch anmacht und worauf ihr steht.

Tipp 2: Ferngesteuerte Sex Toys

Sich gegenseitig mit Toys befriedigen, auch wenn einige Kilometer dazwischen liegen? Das geht – und wie das geht! Mit ferngesteuerten Toys kann jede:r jede:n zum Höhepunkt bringen. Durch die Kontrollabgabe, ist das Gefühl von Nähe und Intimität noch grösser und die Verbindung zwischen den Personen stärker.

Tipp 3: Video Sex

Die einfachste Art, um sich jemandem nah zu fühlen, ist via Videocall. Spätestens seit den letzten zwei Jahren, weiss auch der oder die Letzte von den Vorzügen einer Videokonferenz. Nutzt genau diese Vorzüge für euch und seht einander dabei zu, wie ihr euch auszieht und berührt. Erhöht die Spannung, indem ihr daraus ein Spiel macht, bei dem Kleidungsstück für Kleidungsstück ab eurem Körper fällt.

Tipp 4: Phone Sex

Aus zeitlichen oder geografischen Gründen, ist ein Videocall nicht immer umsetzbar. Doch was spricht gegen den guten alten Telefonsex? Anstatt im Bett könnt ihr den Partner oder die Partnerin auch mal von einem öffentlichen Ort aus anrufen, um die Dinge noch ein wenig interessanter zu gestalten. Niemand rundherum weiss, was ihr euch da gerade durchs Telefon ins Ohr flüstert – das lässt das Herz noch ein bisschen schneller rasen.

Tipp 5: Erotik Stories

Wer sich bei den obengenannten Aktivitäten nicht wohl fühlt, kann sich an Erotik Stories ausprobieren. Schreibt eine fiktive Story oder eine heisse Fantasie auf ein Blatt Papier und schickt euch diese gegenseitig per Post oder tauscht sie beim nächsten Treffen aus. Sobald ihr euch wieder alleine fühlt und eurem sexuellen Verlangen nachgehen möchtet, dann liest euch die Story durch und versetzt euch in die Lage der Protagonist:innen.

21. Februar 2022

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