Philipp Amaro Veiga ist 26 und hat gerade den Bachelor «Dok Film» an der HSLU Design und Kunst in Luzern abgeschlossen. In seinem Abschlussfilm «O falecido» (portugiesisch der Verstorbene) geht er dem grundlegenden Bedürfnis nach, seine Familiengeschichte aufzuarbeiten. Denn Erinnerung in Bezug auf seinen Vater fehlen, Fragen tauchen auf und Antworten werden vorenthalten oder verschwiegen.
Zudem verfolgt er die Frage, wieso dieses Unvermögen existiert und versucht dies zu benennen. Dabei stösst er auf ein Trauma, dass in seiner Familie über Generationen hinweg verschwiegen wurde.
Der Verstorbene, «O falecido» wird er genannt. Obwohl er gar nicht tot ist. Amaro hat bis zum 16. Lebensjahr mit seinem Vater gelebt. Dennoch sind die Erinnerungen an diese Person verschwunden. Weil er auf ein Tagebuch seiner Mutter gestossen ist, macht er sich auf die Suche nach der Wahrheit – er konfrontiert die Frauen in seiner Familie, und findet eine eigene Perspektive.
Der Kurzfilm lässt einen eintauchen in eine Realität, die so schwer wie auch essenziell ist. Mit viel Feingefühl und Ruhe lässt uns Amaro an seiner Reise in die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft seiner Familie teilhaben.
Der Film «O falecido» hat an den Winterthurer Kurzfilmtagen den diesjährigen Preis für den besten Film aus allen Schweizer Filmschulen gewonnen und wird bald auch an weiteren Schweizer Filmfestivals zu sehen sein. Wer Amaros Kurzfilm gerne an einem der nächsten Filmfestivals sehen möchte, findet hier fortlaufend Updates.
Regie: Amaro Philipp Veiga
Kamera: Sara Furrer
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15. November 2022