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Dating

Dating-Apps im Vergleich

Seit einigen Jahren sind Online-Dating-Plattformen Kult. Viele hatten sie, viele hassen sie. In den letzten zwei Jahren hat ihre Beliebtheit zugenommen: Die Sehnsucht nach Kontakt und anderen Menschen verschlug viele in die Online-Dating-Welt. Wir haben drei Dating-Apps getestet und verglichen.

Von Sina Schmid

Du willst die wahre Liebe finden und fragst dich deshalb immer wieder: Welches ist wohl die beste Dating-Plattform? Damit du dich nicht selbst durch den Dating-App-Dschungel schlagen musst, haben wir drei verschiedene Dating-Apps einem Vergleich unterzogen und sie auf Benutzerfreundlichkeit, Benutzende und overall Eindruck getestet und Meinungen zu den verschiedenen Dating-Plattformen eingeholt.

Unsere Ergebnisse aus dem Dating-App-Vergleich:

Tinder – ein Swipe entscheidet

Beginnen wir mit der wohl bekanntesten App: Tinder gibt es schon lange, um genau zu sein seit 2012. Die Plattform hatte genügend Zeit, sich als meistgenutzte Dating-App zu etablieren. Jedoch hat sich auch der schlechte Ruf von Tinder weit verbreitet: Ein Haufen horny Nutzende auf der Suche nach Belanglosem. Doch lässt sich dies bestätigen? Jein. Klar, es sollte nie pauschalisiert werden. Im Vergleich ist Tinder jedoch die App, die am meisten auf Oberflächlichkeiten basiert.

Anhand von wenigen Bildern und knappen oder gar fehlenden Kurzbeschrieben wird entschieden, wem eine Chance auf einen Match gegeben wird. Mit einem schnellen Wischen über den Bildschirm zeigt Benutzer:in, wen sie/er hübsch findet und wem ein sogenannter «Like» gegeben wird. Falls sich beide Nutzenden attraktiv finden, und somit ein «Match» entsteht, kann eine:r der beiden den ersten Schritt wagen, und eine Nachricht senden. 

Die Benutzerfreundlichkeit ist top. Die Dating-App ist einfach zu bedienen. Zudem sind im Chat einige Funktionen eingeschränkt, wie beispielsweise das Versenden von Bildern. Tinder bietet zwar die Möglichkeit erste Begegnungen wahrzunehmen, danach verschlägt es die meisten auf Whatsapp oder Instagram, wo die Kommunikation uneingeschränkter möglich ist.

Die Benutzenden sind unterschiedlich. Es kann recht schnell kategorisiert werden, wer nun auf was Unverbindliches oder doch eher Ernstes hinaus ist. Trotzdem ist die Dichte der sogenannten «Fuckboys» höher, als auf den anderen zwei Apps. 

Die Meinungen spalten sich wie das rote Meer: Wo einige Tinder als Fleischmarkt beschreiben, wo aus Langeweile geswiped und gechattet wird, melden andere positive Erfahrungen bis hin zu langjährigen Beziehungen. Die App an sich ist gut und einfach zu bedienen. Es können verschiedene Filter verwendet werden, um Präferenzen schon zu Beginn zu deklarieren. Dennoch ist es die App mit dem wenigsten Tiefgang, da das Aussehen am meisten entschiedet, wer eine Chance zum Kennenlernen kriegt. 

Daten nach Fragen mit OkCupid

Die zweite Dating-Plattform ist weniger etabliert, spart jedoch nicht an Werbung: In den letzten Monaten hat es in vielen Städten Plakate für OkCupid gegeben, deshalb haben wir sie getestet.

Bei OkCupid ist die Idee folgende: Anhand verschiedener Fragen, die alle User:innen beantworten, wird eine Empfehlung gemacht, wer zu dir passen könnte. Die Präferenzen sind ausführlicher setzbar als bei Tinder. Weiterhin gehören Bilder ins Profil, um sehen zu können, ob zusätzlich das Äussere stimmt. Neben den Vorschlägen, welche laut der beantworteten Fragen am meisten zu einem passen, werden zudem die anderen Benutzenden angezeigt, sodass der Kreis nicht klein bleibt.

Das Konzept ist super, es hat mehr Tiefgang als Tinder. Die Benutzenden widerspiegeln das: Der Anteil vermeintlicher «Playboys» ist niedriger. Die Benutzerfreundlichkeit ist jedoch katastrophal. 

Komplizierte Interface, unübersichtliche Umsetzung des Konzepts. Irgendwie schiesst das ganze am Ziel vorbei. Die wenigsten Menschen im befragten Umfeld benutzen die App oder kannten sie überhaupt. Zwar wäre zu erhoffen, dass OkCupid das seriösere Pendant zu Tinder liefert, das ist jedoch (noch) nicht der Fall.

Bumble – die Dating-App, wo Frau entscheidet

Last but not least: Der gute Mix der ersten zwei Plattformen. Bei Bumble wird mehr auf Charakter, statt Aussehen gesetzt. Verschiedene Fragen und Filter resultieren zwar nicht in spezifischen Empfehlungen, jedoch wird den Nutzenden eine fundierte Meinung ermöglicht, wer nun gefällt. Alle beantworten ein paar kurze Fragen, welche dann im Profil angezeigt werden. Das, in Kombination mit Bildern, ermöglicht ausführlichere Kurzbeschriebe als bei Tinder und kürzere Einführungszeiten in die Dating-App als mit OkCupid.

Zudem gibt es ein Zeit-Limit: nach dem Match hat Frau 24 Stunden Zeit den ersten Schritt zu machen. Somit können Frauen nochmal reflektieren, wer ihr Interesse wirklich geweckt hat, und wer auf den zweiten Blick doch nicht entspricht. 

Die Nutzenden sind vielfältig und ein guter Mix der ersten zwei Plattformen im Vergleich. In unserer Umfrage hat sich Bumble auch als «Geheimtipp» auskristallisiert. Die App ist benutzerfreundlich. Sie ist nicht so nervig wie OkCupid, aber auch nicht so basic wie Tinder. 

Alle drei Dating-Plattformen sind gratis, mit Option auf Premium Mitgliedschaft. Nötig ist das nicht. Wie bei allen Sozialen Medien ist auch auf Dating-Plattformen Vorsicht geboten, besonders bei ersten physischen Treffen sollten öffentlich Orte gewählt werden.

Abschliessendes Fazit von den Dating-Apps im Vergleich: Die Plattformen sprechen verschiedene Arten von Nutzenden an. Wer sich den eigenen Bedürfnissen bewusst ist, kann so entscheiden, welche App am meisten zu einem passt – und dann am besten einfach selber ausprobieren.

04. Januar 2022

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