Bilder von Krieg und zerbombten Städten sowie Schlagzeilen über Missachtung humanitärer Grundrechte – kennen die meisten von uns aus Berichterstattungen oder von unseren Social Media Feeds. Für viele Menschen sind diese Bilder jedoch Realität, in der sie tagtäglich leben müssen. Ein wichtiger Akteur für die Menschen in den Kriegen und weltweiten Krisen von heute ist die humanitäre Arbeit. Der CYH hat sich zum Ziel gemacht, diese näher an junge Menschen in der Schweiz zu bringen. Am letzten Wochenende wurde deshalb zum ersten Mal der «Young Humanitarian Summit» durchgeführt. Am Event zeigten sie auf, wie facettenreich die humanitären Welten sind und boten eine Bühne für Menschen, die sich in ihrer täglichen Berufung oder Mitarbeit in Herzensprojekten der humanitären Arbeit widmen. Gleichzeitig bot der Summit eine Plattform, sich mit diesen Themen vertieft auseinanderzusetzen und sich mit anderen Interessierten zu connecten.
Geschichte hinter dem Circle of Young Humanitarians
Der Circle of Young Humanitarians ist aus dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) entstanden. Co-Founderin Kay von Mérey hat während ihres Studiums bei der NGO ein Praktikum gemacht. Durch die Zusammenarbeit mit dem IKRK wurde ihr bewusst, wie fern die humanitäre Arbeit oftmals von den Lebensrealitäten junger Menschen in der Schweiz ist. Ihr kam die Idee einen Ort zu schaffen, wo die Welten der humanitären Arbeit näher an junge Menschen gebracht werden können. Ihre Gedanken teilte sie damals mit zwei langjährigen Freundinnen Leonie Basler und Jessica Eberhart. Gemeinsam setzen sie die Idee von Kay in die Realität um und gründeten den Circle of Young Humanitarians als Co-Founderinnen.
«Jeden Tag werden wir mit der brutalen Realität verschiedener Krisen auf der ganzen Welt konfrontiert. Dazu kommt, dass die Zukunft trotz vieler Bemühungen leider zahlreiche weitere Herausforderungen bringen wird. Die Idee des Friedens und der Sicherheit, die einst in Ländern wie der Schweiz als gegeben galt, ist nicht selbstverständlich. Mit dem Circle of Young Humanitarians wollen wir eine Plattform schaffen, bei der wir zusammenkommen, kritische Gespräche über aktuelle humanitäre Herausforderungen führen und uns schwierige Fragen stellen können», so Jessica, Co-Founderin Circle of Young Humanitarians
Erster Summit of Young Humanitarians
Am vergangenen Samstag und Sonntag öffnete das Kraftwerk in Zürich seine Türen für den Summit. Die Stimmung war familiär und herzlich, trotz den ernsten Themen, die auf den Bühnen, in Workshops und im Publikum während den zwei Tagen diskutiert wurden. In Keynote Speeches entführten Akteur:innen, beispielsweise vom IKRK oder anderer NGO’s, die Teilnehmenden in die Welten der humanitären Konflikten. Auf den Bühnen wurde in Paneldiskussionen über Themen wie die Rolle der Kunst oder der Technologie in der Ausführung und der Sensibilisierung der humanitären Arbeit diskutiert. Gleichzeitig konnten die Teilnehmer:innen in Workshops selbst ihr Wissen in Diskussionen erweitern. Ich durfte beispielsweise in einem Workshop des IKRK’s mehr darüber lernen, was der Bau von Städten für einen Einfluss auf die Führung von Kriege hat. Weitere Highlights boten die Fair, wo sich junge Interessierte über mögliche Karrierewegen in der humanitären Arbeit direkt mit NGO’s austauschen konnten. Oder das Charity Konzert und die Charity Sport Session, bei denen Spenden gesammelt wurden.
«Humanitäre Krisen werden immer globaler, sind komplex und erfordern Anstrengungen aus allen Teilen der Gesellschaft. Wir glauben, dass junge Menschen dabei eine wichtige Rolle spielen können – auch aus der Schweiz. Wir haben die Energie, die Kreativität und die Leidenschaft, um wirklich etwas zu bewegen. Letztendlich ist es auch unsere Zukunft, die auf dem Spiel steht.», erzählt Leonie, Co-Founderin Circle of Young Humanitarians.
Kay von Mérey, Co-Founderin Circle of Young Humanitarians freute sich über das zahlreiche Erscheinen am ersten Summit of Young Humanitarians: «Das Engagement und die Leidenschaft der Teilnehmenden am Young Humanitarian Summit zu erleben, war eine grosse Freude. Es war inspirierend zu sehen, wie junge Menschen aus verschiedenen Teilen der Schweiz und aus dem Ausland zusammenkamen, um mehr über die humanitäre Welt zu erfahren und sich über humanitäre Themen auszutauschen. Es war eine Bestätigung für die Notwendigkeit und Relevanz der Arbeit des Circle of Young Humanitarians.»
Vielfältigkeit ist ein wichtiges Stichwort, dass ich vom Summit mitnehme. Vielfältigkeit der humanitären Krisen, die uns umgeben und gleichzeitig von den Möglichkeiten, die die humanitäre Arbeit bietet. Und auch die Vielfältigkeit von uns allen und wie wir sie leben dürfen, wenn wir uns mit Themen wie der humanitären Arbeit auseinandersetzen, beschäftigen oder uns direkt dafür einsetzen. Nicht jeder muss an vorderster Front stehen und wie das IKRK in Kriegsregionen fahren, um einen Teil der humanitären Hilfe zu sein.
Ich sehe den Circle of Young Humanitarians und den Summit als Chance, sich diesen Themen auf eine proaktive Weise zu widmen. Nicht nur mit schockierten Augen an den schweren Bildern auf den kleinen Bildschirmen in unseren Händen vorbeizuwischen, sondern sich einmal mit den Realitäten der humanitären Krisen aktiv zu befassen oder mit Vertreter:innen, die an vorderster Front oder in Büros dahinter dafür arbeiten und leben, zu sprechen. Um sich dann selbst zu fragen, welchen Teil man zu den Welten der humanitären Arbeit beisteuern kann und möchte.
Wer den Summit im nächsten Jahr nicht verpassen möchte, merkt sich das Wochenende vom 17. März 2024.
02. April 2023
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